academia
Wer sind wir? Was machen wir? Unsere Aktivitäten, Projekte und Exkursionen. Academia Broschüre
Die Jugendforschungsgruppe der Kanti
Was ist ein Polarlicht? Warum klingt ein Saxophon anders als eine Violine? Weshalb fliegen Bienen nicht nachts? Warum sind Kristalle farbig? Kann man ein Ökosystem auf Computern simulieren?
In der Forschungsgruppe wollen wir Naturwissenschaften als Hobby ausserhalb des Unterrichts pflegen. Jede und jeder arbeitet mindestens an einem selbstgewählten Forschungsprojekt mit, alleine oder in Gruppen. Die möglichen Forschungsthemen sind fast unbeschränkt, von Orchideenzucht bis zu Spektralanalyse von Sternen, von Softwareprogrammierung bis zur Untersuchung von alternativen Anbaumethoden in der Landwirtschaft. Wir treffen uns etwa alle drei Wochen am Mittwochabend. An diesen Meetings orientieren wir uns über den Stand der Forschungsprojekte, diskutieren aktuelle News aus der professionellen Forschung, hören Vorträge von eingeladenen Referenten oder arbeiten an Kleinprojekten.
Präsentationsabend academia 2024
Im Herbst 2023 führte die Forschungsgruppe academia im Norden von Finnland ihre Forschungsexpedion durch. Die Resultate der verschiedenen Experimente wurden nun am academia Präsentationsabend am Mittwoch, 20. März 2024, ab 18.45 Uhr in der Aula präsentiert.
Forschungslager der academia im Val-de-travers 2022
Die Jugendforschungsgruppe academia der Kanti Wattwil durfte Anfang September wieder eine unvergessliche Forschungswoche erleben. Im ländlich gelegenen Mont-de-Buttes, inmitten von unverkennbaren jurassischen Waldhügeln, werden Proben entnommen, Eishöhlen untersucht und der Permafrost unter die Lupe genommen.
Hier geht es zum Bericht und zu den Fotos.
Am 22. März 2023 fand der Präsentationsabend zum Forschunglager statt.
Forschungslager der 'academia' 2021
Achseten, Berner Oberland
Zehn Tage forschen – zehn Tage Jahreshöhepunkt im Berner Oberland, genauer gesagt in Achseten nahe Adelboden. Fast 50 Mitglieder der Jugendforschungsgruppe academia der Kanti Wattwil durften Anfang September eineunvergessliche Forschungswoche gemeinsam verbringen. Wie immer in den letzten Jahren wurden Wagenladungen voll Forschungsmaterial ins Lager gefahren und dort ein beachtliches Labor aufgebaut. Ein Muffelofen fehlte ebenso wenig wie zwei Ionenchromatographen und zwei Teleskope. Mit viel Elanwurden weit entfernte Sterne beobachtet und winzige Ionen im Wasser gemessen, Bodenproben zerkleinert und Schlangen beobachtet und mit der Infrarotkamera ihre Temperatur ausgemessen. Doch die jungen Forscherinnen und Forscher arbeiteten nicht nur fleissig, sie trugen zusammen mit der Küchencrew auch dazu bei, dass alle täglich mit feinen Mahlzeiten verwöhnt wurden. Zudem waren nach getaner Arbeit abends Volleyballspiele, der Töggelikasten und das Kartenspiel Frantichoch im Kurs. Mit vielen Proben kehrte die academia zurück an die Kanti. Dort wartet auf die verschiedenen Projektgruppen noch eine ganze Menge Arbeit, bis die Produkte des Jahreshöhepunktes Lager im März einem breiten Publikum präsentiert werden.
Fotos aus dem Lager
Fotos des Präsentationsabend
Bericht des Präsentationsabend
Forschungslager der 'academia' 2020
Saas-Grund, Wallis
Nach langer Unsicherheit wegen tendenziell langsam steigender Corona-Ansteckungszahlen folgte endlich das Startsignal: Der Expedition 2020 stand nichts mehr im Weg! Nach dem abgesagten Präsentationsabend im März 2020, einer gescheiterten Juni-Kurzexpedition und dem kurzfristigen Wechsel des Lagerstandortes waren wir glücklich, endlich wieder Feldforschung betreiben zu können.
Saas-Grund stellte sich als idealer Standort heraus. Im Lagerhaus Granit fühlten wir uns sofort wohl, und die unmittelbare Umgebung im Saastal bot reichhaltige Gelegenheiten, unsere Projekte anzupacken. Mit Bohrungen und Eisanalysen auf dem Feegletscher und dem Studium der Petrologie an ausgewählten Standorten des Saastales nutzen wir die lokalen Gegebenheiten genauso aus, wie mit der Untersuchung der fraktalen Dimension von Bergketten, der Analyse des Durchseuchungsgrads von Ameisen im Saastal mit Wolbachia pipientis oder der Bestimmung der lokalen Vogelvielfalt. Für einige Projekte wie der Messung des höhenabhängigen Myonenflusses oder dem Nachweis der Schwermetallakkumulation in Thlaspi rotundifolium corymbosum nahmen wir etwas weitere Reisewege gerne in Kauf. Immer wieder arbeiteten die Forschungsgruppen auch im Lagerhaus produktiv, sei es im Labor, beim Programmieren oder bei den Messungen visuell evozierter Potentiale der Physiologiegruppe.
Im Verlauf des Winters wurde die grosse Menge an Proben und Messwerten – immer mal wieder durch Corona leicht behindert – dank des grossen Einsatzes aller jungen Forscherinnen und Forschern erfolgreich ausgewertet. Eine vielfältige und erlebnisreiche Expedition fand im Mai 2021 mit dem digitalen Präsentationsabend einen würdigen Abschluss.
Poster
Schwermetallanalyse in Thlaspi spec.
Forschungslager der 'academia' 2019
Arezzo, Italien
Mit dem Lagerort Badia Tedalda nahe Arezzo, mitten auf dem bewaldeten Apennin, trafen wir bei der diesjährigen academia-Expedition auf für uns neue Gegebenheiten. Das warme mediterrane Klima kombiniert mit der Höhenlage und ausreichend Feuchtigkeit führt zu einer reichhaltigen Flora und Fauna. Die relative Abgeschiedenheit des Dörfchens Badia Tedalda trug zum Eindruck der weitgehend ungestörten Natur bei. An Motivation, diese spannende Umgebung zu studieren, fehlte es demnach nicht.
Viele der diesjährigen Projekte befassten sich mit der Erforschung der lokalen Buchenwälder und ihren Böden. Ganz direkt trifft das auf die dendrochronologische Untersuchung der Buchen zu, oder auf die Schwermetallanalysen von Waldböden. Aber auch das Studium der Fledermaus-Vielfalt oder die Duftanalysen der diversen lokal vorkommenden Minze-Arten wurden durch die besuchte Region inspiriert. Neben einem Mikrobiologie-Projekt, bei dem Bakterien in lokalen Pouletfleisch- und Crevettenproben nachgewiesen wurden, wagten wir uns auch erstmals auf molekularbiologisches Terrain mit dem erfolgreichen genetischen Nachweis des Insektenparasiten Wolbachia pipientis.
Leider mussten wir im Nachgang der Expeditionswoche 2019 erstmals den dazu gehörigen Präsentationsabend absagen – die Corona-Krise war auf ihrem ersten Peak, und eine Verschiebung machte keinen Sinn. Allen Schwierigkeiten zum Trotz konnten wir aber die Projekte alle abschliessen und in Form des Jahresberichtes und der bewährten Poster dennoch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Geoelektrische Bodensondierung
Bakterienbelastung von Crevetten und Poulet
Genetischer Nachweis von Wolbachia
Forschungslager der 'academia' 2018
Quinto, Tessin
Zum ersten Mal organisierten wir in diesem Jahr eine academia-Studienwoche im Tessin. Mit dem Lager-Standort in der mittleren Leventina hatten wir perfekte Bedingungen, um sowohl die spannende Region in der Umgebung des Lago Ritóm, als auch das südseitig gelegene Campolungo-Gebiet zu untersuchen. Die Nähe zum Südtessin mit seinen speziellen klimatischen Bedingungen ergab weitere Möglichkeiten, die von Projektgruppen rege genutzt wurden. Wie erhofft ergab sich so eine äusserst gelungene Expedition mit vielfältigen Eindrücken und experimentellen Daten.
Die Hauptattraktion aus wissenschaftlicher Sicht war der Lago Cadagno mit seinem berühmten, hoch spezialisierten Ökosystem, das unter anderem rosa Schwefelbakterien enthält. Dank der Unterstützung des Centro Biologia Alpina hatten wir die Gelegenheit, dieses System auf eigene Faust zu erforschen. Aber auch die vielen anderen Projekte profitierten vom regionalen Bezug, beispielsweise die Untersuchung von Mineralien auf der bekannten Alpe Campolungo, oder die Studie an Stechmücken, die im Tessin besonders verbreitet sind. Eine Vielfalt weiterer Projekte runden das wissenschaftliche Ergebnis der Lagerwoche im Tessin ab.
In besonderer Erinnerung wird uns die Gastfreundschaft des Tals bleiben. Von den ersten Planungen an setzten sich die lokalen Behörden für uns ein. Die Bewilligungen, auf dem Lago Cadagno und der Alpe Campolungo zu forschen und Proben zu nehmen, wurden uns gerne erteilt, und die Stechmückengruppe wurde vom lokalen Forschungsteam freudig empfangen und unterstützt. Das fantastische, modern eingerichtete Lagerhaus war das Tüpfelchen auf dem i einer wunderbaren und erlebnisreichen Expedition.
Fotogalerie des Präsentationsabends
Mineralien der Alpe Campolungo
Circadianer Rhythmus von Pflanzen
Antibiotikaresistente Bakterien
Forschungslager der 'academia' 2017
Bjergbø, Dänemark
Für die Expedition 2017 hatten wir uns einen besonderen Leckerbissen vorgenommen: Wir fuhren nach Nordjütland in Dänemark, in die Region des Nationalparks Thy. Dieses Gebiet an der Nordostküste der dänischen Halbinsel ist geprägt durch die Lage zwischen der offenen Nordsee und weit ins Land hinein reichenden Meeresarmen. Für uns besonders spannend war die vielfältige Dünen- und Heidelandschaft, ein Ökosystem, das wir in der Schweiz fast nicht kennen. Entsprechend reichhaltig und wertvoll sind die Erfahrungen und Erlebnisse, die wir aus dieser Studienwoche mit nach Hause nehmen konnten.
Folgerichtig lag ein Schwerpunkt dieser Expedition auf der Erforschung des speziellen Lebensraums der Dünen und Heiden. Gleich drei Projekte befassten sich mit diesen Biotopen, nämlich spezifisch mit Dünen, Heiden und mit den speziellen, nährstoffarmen Gewässern in deren Umgebung. Daneben wurden der Schwermetallgehalt von Pilzen, Mikroplastik im Meer, die Zusammensetzung von Muschelschalen und die lokale Vogel- und Spinnenvielfalt erkundet. Eine umfangreiche Studie zur Leistungsphysiologie und die Entwicklung eines Atmosphärensensors runden die breite Palette an Projekten ab.
Die Gegend rund um unser Lagerhaus – insbesondere der Nationalpark Thy, in dem wir arbeiten und den wir unter kundiger Führung auch in einer Expedition näher kennenlernen durften - stellte sich als optimal für unsere Forschungsideen heraus. Entsprechend positiv war einmal mehr die Stimmung in der Gruppe. Ein Lagerhaus direkt an einem Meeresarm – was will man mehr?
Filmbeitrag
Fotogalerie des Präsentationsabends
Arachnidae im Nationalpark Thy
Forschungslager der 'academia' 2016
Madulain Engadin
Mit dem Engadin verbindet die academia eine gewisse Tradition. Im Jahr 2007 fand eine der ersten Studienwochen der academia in La Punt statt und bereits zwei Jahre später wurden wieder Projekte im Engadin durchgeführt, diesmal vom Lagerort Rona bei Savognin aus. Aus dieser Vergangenheit resultierten viele noch offene Fragestellungen, die mit der gewonnenen Erfahrung der letzten Jahre erneut angepackt wurden.
Der wissenschaftliche Ertrag des Projekts Madulain lässt sich sehen. So konnte dank dem koordinierten Einsatz der zwei Hydrologiegruppen das Rätsel des hohen Sulfatgehalts des St. Moritzer Sees weitgehend gelöst werden. Auch andere traditionelle Arbeitsgebiete der academiaerlebten grosse Fortschritte, mit ganz neuen Ideen wie z.B. der Pollenanalyse oder der Radioastronomie, kam zusätzlicher Schwung in die täglichen Fachdiskussionen am Essenstisch. Das sich so bildende und sich ständig erweiternde Know-How zählt zu den grossen Stärken unserer Forschergemeinschaft.
Einmal mehr konnte quer durch das ganze academia-Jahr auf die enorme Eigenmotivation der jungen Forscherinnen und Forscher gezählt werden. Besonders deutlich wird das jeweils während der Feldarbeit, wo mit hohem körperlichem und zeitlichem Einsatz buchstäblich jede Minute Forschungszeit genutzt wird und das immer bei bester Laune. Aber auch in den härteren Phasen der Auswertearbeit und der Produktion der Berichte und Posters kann man sich aufeinander verlassen. Das diesjährige Endprodukt – der Jahresbericht 2016 – ist die Summe all dieser Arbeiten und zeigt, wozu die academia in der Lage ist.
Fotogalerie des Präsentationsabends
Forschungslager der 'academia' 2015
Liparische Inseln
Der Lagerort 2015 auf der Insel Lìpari war ein lange gehegter Traum der academia. Seit dem ersten Besuch im Jahr 2008 wurde die Rückkehr in dieses hoch spannende, vulkanisch geprägte Gebiet immer wieder diskutiert. Mit den stark weiter entwickelten technischen Möglichkeiten und der zusätzlichen Erfahrung konnte ein ambitioniertes Forschungslager geplant und realisiert werden.
Wissenschaftlich konnten viele Erfolge erzielt werden. Insbesondere die miteinander verknüpften Projekte, die auf Lìpari und Vulcano die Beziehungen zwischen Petrologie, Fumarolentätigkeit, Bodenqualität, Niederschlag, Vegetation und Mykorrhiza erforschten, führten zu intensiven wissenschaftlichen Diskussionen, zu Datenaustausch und gemeinsamen Erfolgserlebnissen. Aber auch Pionierprojekte wie die Erforschung des Erdmagnetfelds, die Untersuchung der Seeigel-Art Arbacia lixula oder die Studie zur Trinkwasserqualität auf Alicudi zeigen die thematische Vielfalt der Arbeit in der academia auf. Prägend für die 14 Tage Forschungsarbeit auf den aeolischen Inseln ist aber die Freude und Motivation, mit der die Projektgruppen ihren aufwändigen Fragestellungen Tag für Tag nachgingen.
Speziell erwähnt werden darf die in diesem Jahr extrem aufwändige Aufarbeitung der gewonnenen Daten. Buchstäblich nächtelang und über ganze Wochenenden wurden die Proben in den Laboratorien der KSW aufbereitet und gemessen und ab Januar 2016 in einem zeitraubenden Prozess zu Berichten und Postern zusammengefasst. Die Unmengen an investierter Freizeit und die Bereitschaft, Ausserordentliches zu leisten, verdient Respekt und Anerkennung. Die persönliche Erkenntnis, dass wissenschaftliches Forschen auf allen Ebenen zwar harte Arbeit, aber auch viel Freude und Erfolgserlebnisse beinhaltet, ist prägend für alle Beteiligten.
Fotogalerie des Präsentationsabends